Meet the Buddha

 

ALOHA an alle neugierigen Yoga-Seelen,

Ein Treffen mit Buddha?

Ich stelle mir einen netten Kaffeeklatsch mit einem sehr netten, sehr ruhigen, leicht untersetzten, glatzköpfigen Herrn vor, der vornehmlich nach jeder meiner gestellten Frage zunächst eine bedeutungsschwere Pause einlegt, um dann eine Antwort unvergleichlicher Unverständlichkeit von sich gibt – welche sich bei mir zunächst in Unbehagen und Ungeduld äußern würde.

Retreat vom 14.05.2017 – 21.05.2017 Teil I

In Gedanken würde ich den netten Mann anbrüllen:

Ey MANN, ich hab dir eine ganz einfache Frage gestellt…Wie soll ich in meinem Leben weitermachen –Festanstellung eingehen, oder doch die Selbständigkeit direkt wagen, aber wie soll das dann mit einer Schwangerschaft funktionieren und meinst Du ich schaff es eine gute Mutter zu sein und gleichzeitig meine beruflichen Ziele zu verwirklichen… warum kannst Du mir keine einfache Antwort geben?

Spätestens hier wache ich aus meiner Vorstellung mit Buddha wieder auf und sehe die Realität: Mein Meeting ist nicht mit Buddha…nein…es ist mit Jeanette! Jeanette Luft ist Yoga-Lehrerin, Yogatherapeutin und Yogastudio-Besitzerin (und noch vieles mehr) aus Heidelberg – der Ganesha Yoga Lounge (schau mal auf ihre Webside – ist nicht nur für Lokals interessant! Tipp schau` unter Reisen http://www.yoga-heidelberg.com ). Durch Ihre große Liebe fürs Yoga, konnte ich meine erst entdecken – Danke dafür! Jeanette hat zum Meeting mit Buddha geladen und dieser Einladung bin ich – neugierig wie ich bin- natürlich gefolgt.

Nach der Ankunft im Paradies und das ist keine Übertreibung, trafen sich alle Teilnehmerinnen (nein, es war leider kein Mann dabei) zum Kennenlernen in der Lotushalle. Dort waren bereits Matten ausgelegt und darauf herzlich drapierte Geschenktaschen. Was sich, unter anderem darin befand, könnt ihr dem Ende dieses Blogs entnehmen. Nur soviel, es hat mich zur Verzweiflung gebracht.

Nach der Überwindung des Schocks, ob des Inhaltes der Geschenketasche, durften wir zur Einstimmung eine wunderbare erste Yogaabendstunde verleben und jede Teilnehmerin ein Sankalpa formulieren. Ein Sankalpa ist ein Herzenswunsch bzw. eine Affirmation, der uns über die Tage begleiten sollte. Unsere Sankalpas haben wir auf kleine vorgefertigte Holzscheiben geschrieben. Auf meinem Sankalpa stand:

Sicherheit und Klarheit für den weiteren Lebensweg

Und auf diese Weise sind wir in das Abenteuer Retreat gestartet.

Als ich am ersten Morgen in der Casa aufgewacht bin, es war ca. 06:30 Uhr, hat ich der Geräuschpegel total geflasht. Ich hatte die Terrassentür geöffnet und hunderte oder tausende Vögel haben ihre Guten Morgen Lieder geträllert – es war ein Orchester der Natur!

Und als ich mit meinem Kaffee so da saß und diesem Konzert lauschte, dämmerte es mir…60 Minuten Meditation…gleich…äh…ich habe noch nicht mal im Ansatz so lange, in ein und der selben Position verharrt. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich in Richtung Lotushalle und wir wurden mit einem strahlenden Lächeln von Jeanette empfangen. Alle Zweifel und Sorgen waren wie weggeblasen.

Nach einer kurzen thematischen Einführung in die Meditation, haben wir erst mal alle unsere/verschiedene Sitz-/Handpositionen optimiert/kennengelernt. Zur Aller Erleichterung hat Jeanette dann über den Ablauf der Stunde ein bisschen erzählt und mitgeteilt, dass wir nicht 60 Minuten am Stück Sitzen werden, sondern die morgendlichen Meditationsstunde in drei unterschiedliche Teile gegliedert ist:

– 20 Minuten Anapanameditation –   hierbei handelt es sich, um die Konzentration auf die Atmung. Wir sollten lernen unseren Geist nur auf eine Sache zu lenken und dabei still zu sitzen.

– 10 Minuten Gehmeditation – sie diente der Mobilisation nach der Anapanameditation (ist nicht zu unterschätzen, ich habe selbst in der Gehmeditation für einen Moment, das Gefühl für Raum und Zeit verloren!!!)

– 30 Minuten Vipassanameditation (mein ganz persönlicher Geheimtipp) – sie lenkt die Aufmerksamkeit auf das Körperbewusstsein/Körperwahrnehmung. Sie ist eine ganzheitliche Meditation mit dem Ziel, dem „Wandel von Körperempfindungen“ – oder treffender formuliert „dem Wandel der hinter dem Leben steht“ – mit Gelassenheit gegenüberzutreten. Die Vipassanameditation hilft Dir dabei diesem Wandel einen Raum zu geben und die damit verbundene Gelassenheit gegenüber dem Leben zu entwickeln.

Und trotz der guten Vorbereitung auf die Meditation, kannst Du Dir sicherlich vorstellen, dass es immer noch schwierig ist, mal eben so 30 Minuten einfach still dazusitzen und Deine Körperempfindungen aufkommen zu lassen, zu beobachten und wieder ziehen zu lassen. Ich weiß nicht wie oft ich währenddessen diesen Blogeintrag schon vorformuliert hatte, um mich dann bei diesem Gedanken zu erwischen und mich wieder auf die Körpersensationen zu konzentrieren.

Aber auch dafür gab es eine „Jeanettesche (eigentliche eine buddhistische) Vorbereitung“. In den abendlichen Yogastunden haben wir uns nämlichen mit genau diese „Hindernisse“ – an der Zahl 5 Stück – beschäftigt. Sie lauten Zweifel, Unruhe, Trägheit, Verlangen und Widerwillen. Im Buddhismus sagt Jeanette, ist es in Ordnung, dass während der Meditation Gedanken aufkommen – der Geist ist ein Teil von uns – wir sollen die Gedanken wahrnehmen und liebevoll weiterschicken und uns wieder auf die Mediation konzentrieren. In den sieben Tagen Retreat habe ich gelernt mit diesen Hindernissen zu arbeiten, sie als ein Teil meines Geistes zu akzeptieren und aber auch Ihnen etwas entgegenzusetzten, wie zu Beispiel die vier grenzenlosen Geisteszustände nach Buddha:

– Freude/Mit-Freude

– Mitgefühl

– Liebe

– Gelassenheit

Die grenzenlosen Geisteszustände waren Teil der morgendlichen Yogastunden. Jeden Tag haben wir unsere Yogapraxis einem Geisteszustand gewidmet. Am Tag der Liebe haben wir zum Beispiel viele Rückbeugen zur Herzöffnung gemacht.

Wenn Du Dich jetzt fragst, was der Unterschied zu Deinen Yogastunden in einem Studio ist, kann ich sagen, dass Du Dich niemals nach Deiner Yogastunde in einem Studio mit Deinen aufgekommenen Gedanken und Emotionen, so auseinandersetzt, wie in einem Retreat.

Du hast dort die Möglichkeit diese Gedanken und Emotionen hochkommen zu lassen und ihnen auch nachhängen zu dürfen. Es sind Menschen vor Ort, die Dich auffangen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein Retreat schafft nicht nur Raum für die Verbesserung Deiner Yogatechnik, sondern insbesondere für die Wirkung des Yogas auf Deinen Geist und Deine Seele. Nicht selten fließen während oder nach Yogastunden bei einem Retreat heilsame Tränchen. Aber jeder der mich kennt, weiß auch, ich fühl mich nur wohl, wenn es ordentlich was zu lachen gibt. Und deshalb, sei an dieser Stelle gesagt, mit Jeanette gibt es immer eine Menge zu lachen!!!

Und deshalb lautet mein Fazit zum Meeting mit Buddha:

Den kleinen, dicklichen Mann habe ich nicht getroffen, aber dafür eine sehr schöne und äußerst weise Frau, die es schafft mit ihrem unglaublichen Wissen, einem niemals das Gefühl zu vermitteln, mehr zu Wissen als man selbst und trotzdem immer ein Geschenk zur persönlichen Weiterentwicklung parat hat. Und: ALLES IST EINEM STETIGEN WANDEL UNTERLEGEN!

In diesem Sinne hoffe ich Dir zum Thema Yogareisen/Yogaretreat weitergeholfen zu haben….falls Dir der Beitrag gefallen/missfallen haben sollte oder Du Fragen hast hinterlasse einfach einen Kommentar.

Fühl Dich umarmt….ALOHA…Deine LotusDaisy!!!

P.s. In der Geschenktasche befand sich ein SCHWEIGEBUTTON…ahhhh…Stille?…Schnauze Fury…Rand halten, aber ich bin doch die Quasselstrippe….So, und/oder ähnliche Gedanken sind aufgekommen. Aber dazu schreibe ich ausführlich in einem der folgenden Blogs.

 

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