Darm hat auch einfach Charme

 

Der 07. November ist der internationale Tag der Darmgesundheit.

Nicht nur weil ich in “Darmstadt” geboren wurde, habe ich ausreichend Bezug, um mich diesem meist mit Schaum besetzten Themas, intensiv zu widmen ;-)! Ich habe auch viel Fach- und Erfahrungswissen durch meinen beruflichen Background (siehe about us) erlangen dürfen.

Heute sollst Du die wichtigsten Grundlagen zur Darmgesundheit erfahren, sowie die 5 wichtigsten Maßnahmen, die Deinen Darm gesund wieder herstellen bzw. erhalten.

Für mich hat dieses Thema etwas sehr persönliches. Klar, habe ich in der Zeit als Kinderkrankenschwester viel mit diesem Thema, auf unterschiedlichste Weise zu tun gehabt, aber das war nie persönlich. Erst als ich einen sehr gute Freundin von mir kennengelernt habe, und sie mir nach einigen Jahren der Freundschaft eröffnet hatte, dass sie auf Grund einer chronisch-entzündlich Darmerkrankung (Morbus Crohn) seit vielen Jahren einen künstlichen Darmausgang hat, bekam das Thema Darmgesundheit eine neue Dimension in meinem Leben. Der Blogeintrag heute nicht um spezielle Erkrankungen gehen, sondern wird vielmehr über Maßnahmen, wie Du Deine Gesundheit erhalten kannst.

Kommen wir nun mal zu allgemeinen Fakten zu diesem Thema! Der Darm wird gerne als „zweites Gehirn“ bezeichnet – warum eigentlich?

Das körpereigene Serotonin – Serotonin ist unser Glücklichmacher. Es hilft dabei, dass wir uns glücklich, zufrieden  und ausgeglichen fühlen – es wird zu 80% im Darm produziert. Also, wenn irgendetwas im Darm nicht stimmt, ist automatisch die  Serotoninproduktion beeinträchtigt und somit auch unser Gemüt.

Fast 70% aller Frauen leiden am Reizdarmsyndrom. Dabei handelt es sich nicht um einen spezielle Erkrankung, sondern mehr um eine funktionelle Störung des Verdauungssystems. Zu den typischen Symptomen zählen:

# Durchfall

# Verstopfung

# oder beides im Wechsel

# übermäßige Blähungen

# schleimiger Stuhlgang

# aufgetriebener Bauch

Diese Symptome können sich leicht, aber auch sehr heftig darstellen. Vielleicht kennst Du solche Symptome auch bei Dir?

Was läuft jetzt typischerweise während der Nahrungsverdauung ab? Grundsätzlich gilt dabei, dass die Nahrung zunächst zerkleinert wird. Sie wird in kleiner Bestandteile aufgespaltet, z.B. werden Proteinen  in Aminosäuren aufgespalten. Es gilt dabei Energie  aus der Nahrung  für unserem Körper zu gewinnen.

Der Magen-Darm-Trakt ist grob Unterteilt in folgende Bereiche:

#1 Magen

#2 Zwölffingerdarm (Duodenum)

#3 Dünndarm (Ileum)

#4 Dickdarm (Colon)

#5 Enddarm (Rektum)

Im Prinzip sind all diese Strukturen wie durch einen Schlauch miteinander verbunden und dieser Schlauch beginnt in unserem Mund und endet an unserem After. Innerhalb des Schlauches befinden sich noch zusätzlich Organe bzw. Drüsen, nämlich Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Die Nahrung gelangt über unseren Mund, dann über die Speiseröhre (Ösophagus) in unseren Magen. Der Eingang und der Ausgang des Magens sind beide mit einem Schließmuskel ausgestattet, damit die Nahrung den richtigen Weg findet. Über den Magen und dem Zwölffinderdarm gelangt der Speisebrei in den Dünndarm und dann in den Dickdarm. Über den Mastdarm (ein Teil des Dickdarms) und Anus werden unverdauliche Bestandteile der Nahrung ausgeschieden.

 

Maßnahme #1 für eine bessere Darmgesundheit lautet:

KAUEN!!! Bitte Ladies…ich weiß es von mir selbst. Wir schlingen unser Essen herunter, als wäre wir auf der Flucht. Zumeist sind wir das auch gefühlt. Zwischen dem einen und dem nächsten Termin wird schnell das Mittagessen eingeschoben. Oder wir lieben den Geschmack unseres Essens so sehr, als ob wir mit der beschleunigten Frequenz der Essensaufnahme, den Geschmack mehr oder länger wahrnehmen könnten: Sorry nein!!! Beides ist richtig ungesund. Das Kauen ist die erste wichtige Station beim Prozess der Nahrungszerteilung. Umso besser wir kauen, um so einfacher haben es die nachfolgenden Strukturen bei der weiteren Aufspaltung der Nahrungsbestandteile. Wir sollten wieder anfangen unser Essen zu genießen, mit jedem Biss. Mir fällt es auch super schwer einen Bissen wirklich intensiv zu kauen und erst wieder den nächsten Bissen aufzunehmen, wenn ich den vorherigen Bissen hinuntergeschluckt habe. Meistens habe ich bereits die nächste Gabel/Löffel bereits im Mund, ohne den vorherigen Bissen, hinuntergeschluckt zu haben. Nimm`Dir Zeit, Dein Essen zu schmecken und zu verdauen!

 

Maßnahme #2:

Dein Magen ist ungefähr so groß – im nicht gefüllten Zustand – wie Deine geballte Faust! Also, nicht wirklich groß. Aber bei den Mengen, die wir manchmal reinschütten, könnte man meinen, er wäre mindestens  drei bis vier Fäuste groß. Eine grobe Regel lautet daher, dass eine ca. 2 Faust große Menge protein- oder kohlenhydratreicher Lebensmittel und eine größere beliebigen Menge Grünzeug, eine ausreichende Menge pro Mahlzeit darstellt.

 

Die Magensäure ist verantwortlich für die Zersetzung des Speisebreis. Der optimale PH-Wert der Magensäure liegt bei 1,9. Damit können tierische Proteine sehr gut verdaut werden. Der PH-Wert bei Frauen liegt meist deutlich über 1,9 –  vielleicht bei 2,1. Das sieht zunächst nach nichts aus, jedoch macht diese Abweichung den Unterschied zwischen einem flachen oder geblähten Bauch aus. Was also tun? Wir müssen ein saures Milieu im Magen unterstützen.

 

Maßnahme #3:

KEIN Wasser kurz vor bzw. während der Mahlzeiten. Ich weiß, das klingt hart. Ich trinke auch sehr gerne Wasser oder Tee zu meinen Mahlzeiten. Wasser hat einen neutralen PH-Wert und unterstützt somit nicht ein saures sondern ein alkalisches Milieu. Wenn Du unbedingt etwas trinken musst, dann gibt dem Wasser einen Schuss Zitronensaft hinzu. Aber am Besten eben nichts trinken. Probiere es einfach mal aus und schau`, ob es Dir etwas hilft.

 

Nachdem der Speisebrei nun vom Magen in den Dünndarm gelangt, wird dort durch Enzyme des Zwölffingerdarms und durch Enzyme des Dünndarms, die Nahrung weiter zersetzt und die Nährstoffe werden über die Dünndarmschleimhaut in die Blutbahn resorbiert.

Nachdem der Speisebrei den Dünndarm passiert hat, gelang er in den Dickdarm. Der Dickdarm ist ein Wunderwerk der Natur. Ein erwachsener Mensch hat zwischen zwei bis vier Kilo Bakterien in sich – und das ist super gut so. Ein wahres Biotop! Dort befinden sich eben gute sowie schlechte Bakterien. Und unser Ziel lautet die guten zu fördern. Aufgabe der Bakterien ist die Vergärung von allem, was im Dickdarm ankommt.

Ob wir gesund oder krank werden hängt demnach maßgeblich von der Mikrobiota im Darm ab – also von der Darmflora! Der Darm ist der Ort, wo das Immunsystem maßgeblich geprägt wird und wo sich entscheidet, ob Autoimmunerkrankungen entstehen. Bei vielen rheumatioden Erkrankungen wie Arthritis, Allergien, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa ist inzwischen bekannt, dass die Darmflora dabei eine sehr wichtige Rolle spielt, auch wenn noch nicht klar ist, welche therapeutische Maßnahmen daraus abzuleiten sind.

 

Maßnahme #4 für eine die Darmgesundheit:

ausreichende Bewegung ist unerlässlich für eine gute Darmgesundheit. Nur durch Bewegung kann der Darm seine notwendige Darmbewegung – zum Weitertransport des Speisebreis – selbst in Gang halten. Das schlimmste, was passieren kann ist das diese Darmbewegungen zum Erliegen kommt. Dies führt zu Verstopfung und kann bis zu Entzündung des betroffenen Areals führen.

 

“Ach ja…das dem Körper verschiedene „Winde“ oben oder unten abgehen  ist bis zu einer bestimmten Menge gut und sogar wichtig.”

 

Maßnahme #5:

nimm` Dir Zeit für Deinen Toilettengang. Am Besten ist es für den Darm, jeden Tag zur ungefähr gleichen Zeit zur Toilette zu gehen. Der Darm braucht diese Routine und wenn Du alle anderen 4 Maßnahmen bereits umsetzt wirst Du wissen, dass sich Dein Darm auch jeden Tag ungefähr zur selben Zeit meldet und Du zur Toilette musst und dann bitte in Ruhe. Das stille Örtchen ist wichtig, genau für diesen wichtigen Gang.

 

Natürlich gibt es noch viel mehr wichtiger Tipps, jedoch würde dies hier und jetzt zu weit führen. Wichtig ist, dass Dir bewusst geworden ist, wie wichtig der Magen-Darm-Trakt für Deine Gesundheit bzw. Dein Wohlbefinden ist. Und Du solltest mitnehmen, dass Du maßgeblich Dein Wohlbefinden beeinflussen kannst. Das Thema Ernährung kann maßgeblich zu Deiner Darmgesundheit beitragen. Aber dazu können sich die Ernährungsexperten vielleicht eher zu äußern als ich.

Ich hoffe, Du hattest etwas Spaß diesen Blogbeitrag zu lesen und hast für Dich selbst etwas mitnehmen können für Deine persönlichen Darmgesundheit.

Bitte hinterlasse Fragen oder Kommentare hier zu diesem Blogbeitrag…Lissy und ich kommen einfach viel zu gerne mit Dir ins Gespräch!

Und wenn Du wissen willst, warum Stress für uns Frauen unglaublich schlecht für unsere Darmgesundheit ist, dann würde wir uns riesig freuen, wenn Du Zeit und Lust hast an unserem Workshop zum Thema Frauengesundheit, teilzunehmen. Schau mal hier!

Liebe Grüße zum tag der Darmgesundheit wünscht Dir

Deine LotusDaisy

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