PMS – Dr. Jekyll oder Ms. Hyde?

PMS – Dr. Jekyll oder Ms. Hyde?

Ladies wer kennt diese ominösen drei Buchstaben von uns nicht? Ca. 80% der Frauen leiden unter PMS  – dem Prämenstruellen Syndrom. Frauen sowie Männer erstarren vor diesen drei Buchstaben. Aber hier und heute soll es ein Ende geben. Dieser Blogeintrag soll das Leben von Frauen und Männern auf ein neues und ungeahntes Level anheben – naja, zumindest will ich Euch an meinen Erfahrungen und Wissen teilhaben lassen. Und am Ende ist es genau das, mein Wissen und Erfahrungen, ich kann Euch keine Garantie auf Linderung geschweige denn Heilung geben. Aber ich werde Euch mindestens 7 Maßnahmen an die Hand geben, die mir geholfen haben. Und vielleicht helfen Sie auch Dir!

Zunächst möchte ich kurz mit der häufigsten Verwechslung in diesem Themenfeld aufräumen. Es gibt einen Unterschied zwischen PMS und Menstruationskrämpfen. Also, bei mir als Jugendliche war das mit den Menstruationskrämpfen ganz schrecklich. Ich hatte bis in meine Zwanziger rein, jeden Monat unglaubliche Unterleibskrämpfe (Dysmenorrhö), also sehr starke Kontraktionen der Gebärmutter. Diese Kontraktionen waren so stark, dass ich regelmäßig aufgrund von Kreislaufbeschwerden nicht in die Schule bzw. zur Arbeit konnte. Diese Kontraktionen entstehen dadurch, dass die Gebärmutter die aufgebaute Schleimhaut (die für den Fall der Einnistung eines befruchteten Ei`s aufgebaut wurde) abstoßen möchte. Und am Besten passiert das, durch kräftiges Kontrahieren, also Zusammenziehen der Muskulatur. Und das kann ordentlich AUA machen.

Meine Mutter wollte mir dann immer Hoffnung geben (sorry, Mom es war eine unglaublich schlechte Hoffnung): „Kind, das war auch bei mir früher sehr schlimm, aber als ich Deine Schwester bekommen habe, war dann alles anders und alles besser!“ Hm…also, wenn das so ist…ich bin mittlerweile 36 Jahre „jung“ und habe keine Kinder. Muss ich mich jetzt von meinem Körper diskriminiert fühlen???…hm…vielleicht ist an der Theorie meiner Mutter tatsächlich etwas dran…schauen wir mal!!!

Zumindest kann ich hier sagen, dass meine Unterleibskrämpfe stark nachgelassen habe, als ich während meiner Ausbildung mit Themen der Heilpraktik zum ersten Mal konfrontiert war. In dieser Disziplin nähert man sich solchen Themen völlig anders, als in der klassischen Schulmedizin (in der ich sozialisiert wurde). Ich habe angefangen regelmäßig vor meinen Tagen Magnesium einzunehmen und was soll ich sagen, mit dem ersten Zyklus waren die starken Kontraktionen fast ganz verschwunden. Ich konnte, meine Leben endlich wieder ganz normal leben. Ich musste keine starken Schmerzmittel mehr einnehmen und auch nicht aufgrund der Schmerzen bzw. Kreislaufbeschwerden zu Hause bleiben.

PMS hingegen ist eine etwas andere Nummer. Also…PMS trifft zumeist Frauen im Alter zwischen 30 und 40. Es gibt auch jüngere Frauen und auch Frauen vor den Wechseljahren, die unter PMS stark leiden. Falls Du nicht wissen solltest, welche Symptome zum PMS zählen hier eine kleine Auflistung. Gleich dazu, es gibt mehr als 100 Symptome und deshalb stellt die nachfolgende Aufzählung sicherlich keine vollständige Aufzählung dar.

Einige Symptome, die für PMS typisch sind:

  • Ödeme, Schwellungen der Beine, Gelenke, Brüste, des Unterleibs
  • Schmerzen am Rücken, Brüste, Unterleib, Gelenke
  • Heißhunger, Bedürfnis nach Süßem und/oder Salzigem
  • Kopfschmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit, Lethalgie, Müdigkeit
  • Gerstenkörner, Herpes, Akne, Hämorrhoiden
  • Aggressionen, Wutausbrüche, Angst, Psychische Labilität, Reizbarkeit, Herzklopfen, Rückzugsbedürfnis, Selbstmordgedanken, verändertes Sexualverhalten

Ich kann mich nicht ernsthaft erinnern, wann es mit PMS bei mir anfing. Jedoch werden psychologische Auslöser in der Literatur erwähnt. Stress, insbesondere emotionaler Stress soll ein Auslöser sein. Ich kann weiterhin die Untersuchungen bestätigen, dass in den Jahren in denen ich diese Symptome ignoriert habe, sie immer schlimmer wurden, als wollten sie von mir gesehen werden bzw. wollten unbedingt meine Aufmerksamkeit. Am Anfang waren es nur leicht geschwollene Beine und Brüste, irgendwann schmerzte einfach alles – der Rücken, die Brüste, meine Beine! Der Heißhunger war einfach unglaublich groß, nichts war sicher vor mir ;-). Und irgendwann wurde ich auch richtig aggressiv, wütend und hatte unglaubliche Angst. Wenn Du mich gefragt hättest, hätte ich Dir keinen Grund für meine Gefühle nennen können. Es war einfach diffus und unerklärlich. Und mit dem Einsetzen meiner Blutung war 90% der Symptome plötzlich verschwunden, als wäre alles nur ein böser Traum gewesen, oder als hätte ich mir das alles nur eingebildet.

Mir tat dann alles so unglaublich leid. Ich habe mich dann sooo schuldig gefühlt, dass ich wütend und aggressiv zu meinem Partner war. Es waren keine schönen Jahre und erst mit der Zeit des Lesens vieler Bücher und Artikel wurde mir immer bewusster, dass muss alles gar nicht so schlimm sein. Dann habe ich mich entschieden nicht mehr in diesem Umfang leiden zu wollen. Also, was haben ich rausgefunden, was PMS begünstigt:

  • hoher Konsum von Milchprodukten
  • hoher Konsum von Koffein und auch Schokolade
  • hoher Konsum von raffiniertem Zucker
  • hoher Östrogenspiegel
  • niedriger Progesteronspiegel
  • hoher Konsum tierischer Fette
  • hohes Körpergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Magnesiummangel

Und alle diese begünstigenden Faktoren sind im Herbst nochmal schlimmer!!! Für mich war Herbst und Winter immer eine kleine PMS-Hölle. Aber ich habe jetzt Wege und Maßnahmen über die Jahre entdeckt, die mir helfen, dass das alles gar nicht so sein muss. Aber insbesondere dachte ich immer, das sei ganz normal, aber das ist es nicht und das muss alles so nicht sein. Nochmal: solche Symptome, insbesondere in der Anzahl, sind nicht normal!!!

Was sind jetzt diese 7 Maßnahmen, die mir geholfen haben:

  1. Yoga hilft – auf unserem Instagram-Account habe ich Euch von meiner „Lieblings-Gynäkologin“ und Yoga-Lehrerin „Doktor B“ hilfreiche Asanas hinterlegt, die bei PMS helfen können. Sie tragen zur Reduktion von Stress und zur Entspannung des Beckenraums bei. Bewegung ist sehr wichtig für unsere Gesundheit, aber für uns Ladies ganz besonders. Es hilft nämlich auch dabei unser Gewicht zu reduzieren bzw. zu stabilisieren, denn auch ein Normalgewicht trägt eben zur Symptomlinderung von PMS bei.
  2. Ich verzichte weitestgehend auf Milchprodukte. Die Entscheidung keine Milchprodukte mehr zu mir zu nehmen, hatte weniger etwas mit PMS zu tun, denn zum damaligen Zeitpunkt kannte ich den Zusammenhang überhaupt nicht. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass sich dadurch meine Symptome um mehr als 50% verbessert haben. Nach meiner Recherche liegt dies daran, dass Milchprodukte (insbesondere aus Massentierhaltung) oftmals mit Östrogen (durch Verabreichen von cortisonhaltigen Medikamente an die Milchkühe) durchsetzt sind. Und dies beeinflusst unseren Östrogenspiegel, denn ein hoher Östrogenspiegel∗ führt unter anderem zu PMS.
  3. Seit Jahren nehme ich ca. 4-6 Tage vor meiner Menstruation Magnesium ein. Dies hilft bei Unterleibs- bzw. Rückenschmerzen bereits vor dem Einsetzen meiner Menstruation. Ich nehme dafür Tabletten, aber Magnesium ist auch in Pulverform und Flüssig zu erhalten. Frauen haben oft einen nicht diagnostizierten Magnesiummangel und dieser kann zu starken Kontraktionen bzw. Verspannungen in der Muskulatur kommen. Unsere Muskeln brauchen für eine richtige Funktion ausreichend Magnesium. Deshalb lasst Euch am Besten von Eurem Apotheker Eures Vertrauen bezüglich der Dosis beraten.
  4. Der Punkt ist hart, aber ich habe meinen Koffeinkonsum stark eingeschränkt. Wie der ein oder andere ja weiß, bin ich im Ursprung Gesundheits- und Kinderkrankenschwester und somit ein beruflicher Kaffeejunky 😉 Es gab früher fast nur Kaffee, ich habe meinen Kaffee geliebt, mittlerweile gibt es unter der Woche nur noch morgens eine Tasse und am Wochenende gibt es zwei Tassen. Kaffee hat enormen Einfluss auf unser Stresslevel. Denn sobald wir Stress (Dauerstress) haben schütten wir Cortisol aus – das ist eines unserer Stresshormone – und das beeinflusst unser Östrogenspiegel und er steigt dadurch an….und das wollen wir nicht. Naja…und Kaffee in größerer Menge unterstützt eben diese Stresskaskade.
  5. Der böse Zucker!!! Ich liebe ja auch alles Süße und ein Verzicht ist immer schlimm für mich. Insbesondere seit ich auch noch mit einem Süßmäulchen zusammenlebe, fällt mir mein Verzicht besonders schwer. Aber eine starke Einschränkung bewirkt bei mir auch schon eine deutliche Verbesserung. Warum? Es hilft Blutzuckerspitzen zu verhindern und das wirkt sich wieder positiv auf den Östrogenspiegel aus. Ihr merkt das Östrogen ist mega wichtig für uns!!!!
  6. Ich habe bereits ja geschrieben, dass im Herbst PMS immer schlimmer ist, als im Sommer. Also, bei mir ist es ein krasser Unterschied. Und das liegt an der geringeren Sonneneinstrahlung in den dunklen Monaten. Viele Menschen leiden unter einem nicht erkannten Vitamin D-Mangel. Vitamin D wird durch die Sonneneinstrahlung in die Haut in unserem Körper gebildet. Haben wir eine geringere Sonneneinstrahlung in die Haut, wird wenig Vitamin D produziert. Und die Symptome eines Vitamin D-Mangels decken sich mit PMS. Es gibt Studien die gezeigt haben, dass eine zweistündige abendliche Behandlungen mit sehr hellem Licht die Symptome Gewichtszunahme, Depression, Heißhunger auf Kohlenhydrate, Rückzug von der Außenwelt, Müdigkeit und Reizbarkeit verringert haben. Lasst Euren Vitamin D Wert beim Hausarzt testen.
  7. Schenke Dir selbst in diesen besonderen Tagen mehr Aufmerksamkeit und Liebe. Sei nicht so streng mit Dir selbst. Musst Du wirklich um 05:30 Uhr aufstehen, reicht nicht auch 06:00 Uhr? Musst Du wirklich an diesen Tagen Überstunden machen? Musst Du wirklich alle to-Do`s auf Deiner Liste jetzt abarbeiten? Oder ist Dir nicht lieber in dieser Zeit nach einem heißen Bad (auf Instagram gibt es zu speziellen Eintrag zu Badezusätzen bei PMS), einer Wärmflasche, einem leckerem Tee, der Couch und auch nach Entschleunigung? Also, mir schon…ich zelebriere mittlerweile diese Zeit als meine ganz persönliche Zeit und versuche in diesen Tagen besonders auf meine Bedürfnisse zu achten, meiner inneren Stimme zuzuhören und ihr auch zu folgen -soweit wie es eben geht.

Es gibt sicherlich noch viele weitere Maßnahmen, die PMS etwas lindern können. Es stehen auch auf meiner persönlichen to-Do Liste noch so einige Sachen zum Ausprobieren drauf. Zum Beispiel soll Vitamin A den Östrogenspiegel senken. Ich werde berichten, wenn etwas gut funktioniert – versprochen!

Wichtig an dieser Stelle ist, dass es auch bei mir Zyklen gibt, die trotz der Maßnahmen, oder auch weil ich meine Rescue-Routine nicht befolgt habe ;-), auch mal richtig besch… sind. Dann spreche ich mit meinem Engel zu Hause, warne ihn vor und dann bekommen wir diese Tage auch irgendwie rum. Dafür Danke mein „Wingman“ -Liebe Dich!

Ich hoffe, ich konnte Euch etwas mit an die Hand geben, was Euch hilft. Probiert es aus und hinterlasst gerne einen Kommentar wenn Ihr andere oder bessere Erfahrungen gemacht habt!

Ich wünsche Euch eine tolle Zeit!

Liebe Grüße Eure LotusDaisy

P.s. Falls Du an Yoga und am Thema Frauengesundheit interessiert bist, dann schau mal hier weiter: http://lotuslagune.de/urban-shakti-retreat/

∗Wenn Dich das Thema Östrogen und insbesondere unser Hormonsystem, dann sei gespannt, dazu wird es in nächster Zeit auch ein Blogeintrag geben!

 

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