Die bunte Vata-Zeit

Jede Jahreszeit ist der Anfang eines neuen Wunders – die Füße rascheln im Laub, der Geruch von feuchter Erde liegt in der Luft, ein kühler Wind weht. Willkommen im Herbst. Genau die perfekte Zeit für heimeliges Dasein und die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Kerzen angezündet, einen wärmenden Tee gekocht und ein gutes Buch in die Hand genommen! Für mich als eine Konstitution aus Vata und Pitta Typ gar nicht so einfach.

Es liegt in der Natur des Menschen nach einer Erklärung zu suchen, warum ich bin wie ich bin. Ich für mich habe die Erklärung meines jährlich wiederkehrenden Herbstblues im Ayurveda gefunden. Auch Ayurveda kennt diese Konstellation der Jahreszeit: der Herbst wird dem Vata-Dosha zugeordnet, dessen Element Luft für Wind, Bewegung und Abkühlung sorgt.

Das Grundwerk der traditionellen ayurvedischen Literatur…

…erklärt die Bedeutung ausbalancierter Doshas: „Der Körper jedes Lebewesens ist immer der Wohnsitz von Vata, Pitta und Kapha. Man sollte wissen, ob sie im natürlichen (balancierten) oder unnatürlichen (unbalancierten) Zustand sind.“ – (Charak Samhita, Sutrasthan, 18.48)

Doshas sind als drei fundamentale Prinzipien der Ayurveda zu verstehen, die in der äußeren Natur wirken und somit Einfluss auf alle physiologischen Prozesse der Menschen haben. Sie beschreiben uns in allen Bereichen, sowohl geistig als auch körperlich und untermauern unsere Individualität. Die drei Doshas setzen sich zusammen aus fünf Elementen: „Vata“ aus Luft und Raum, „Pitta“ aus Feuer und Wasser, „Kapha“ aus Wasser und Erde. Der Schlüssel unseres Wohlbefindens liegt demnach in der Balance der Grundenergien des Ayurveda.

Wir werden zwar mit allen drei Ausprägungen geboren, doch verbirgt jeder in sich eine ganz eigene Zusammenstellung. Eine einzigartige Kombination ist es, die uns zu dem macht, was wir sind. Und zack da hatte ich meine Erklärung. Als Vata-Pitta Komposition liebe ich den Sommer, das prickeln der Sonnenstrahlen auf der Haut, gepaart mit einer leichten Prise. Genau diese Zeit im Frühling und Sommer ist die Zeit die mich inspiriert und in der ich mich voller Tatendrang dem Leben hingeben kann.

Mein Rezept?

Es gibt leider kein Rezept um ein zweigeteiltes Dosha auch in den anderen Jahreszeiten im Gleichgewicht zu halten. Aber trotzdem kann ich mit Hilfe von Ayurveda ausgeglichen durch die dunkle Jahreszeit kommen. Ich muss lediglich den Herbst verstehen! Der Übergang in den Herbst ist mit Bewegung und Unruhe verbunden. Das ist die Charakteristik des Herbstes.

Das wichtigste Prinzip im Ayurveda lautet: Gleiches wirkt verstärkend – Entgegengesetztes wirkt reduzierend. Also tue ich genau das Gegensätzliche was der Herbst mir tut! Ich hole mir das, was ich brauche. Ich nehme mir die Zeit für Energie-Pausen und verwöhne mich mit herrlichen Düften die meine Sinne aufmuntern. Und da das Yoga von Beginn an untrennbar mit der ayurvedischen Kunst verbunden ist, verwundert es mich kein bisschen, dass Sonnengruß, Kobra und Co. mir helfen, das Gleichgewicht meiner Doshas zu unterstützen.

Deshalb verabschiede ich mich heute von euch und widme mich in meiner heutigen Yogastunde!

   

ALOHA eure LotusLissy

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